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Mehr über Nieten
Nietverbindungen dienen dem Fügen von zwei oder mehr Flachmaterialien aufeinander, zum Beispiel von Walzblechen. Die klassische, früher weitverbreitete Fügetechnik mit einem Nietbolzen aus massivem Vollmaterial wird heute nur noch in Randbereichen, zum Beispiel beim Brücken- und Flugzeugbau eingesetzt. Sie wurde durch die preiswerter und schneller ausführbare Schweißverbindung abgelöst. Dennoch haben Nietverfahren als Fügetechnik nicht an Bedeutung verloren.
Moderne Niete werden meist als Hohl- oder Blindniet eingesetzt. Allen Nieten gemein ist, dass sie durch eine Bohrung in zwei Flachmaterialien hindurch gezogen und dann mit Werkzeugen zur Pressverbindung umgeformt werden.
Hohlniete sind Metallhülsen, die an einem Ende meistens einen vorgeformten Kragen oder einen geschlossenen Kopf besitzen. Das andere Hülsenende wird mit einem speziellen Nietsetzer oder einer Nietzange aufgeweitet und nach außen umgerollt. Hohlniete sind wenig belastbar und werden oft als Dekor oder zur Verstärkung in der Textil-, Lederwaren- und Papierverarbeitung eingesetzt.
Blindniete, auch Dorn- oder Popniet genannt, sind eine spezielle Form des Hohlniets. Sie sind mit dem Kragen nach oben auf einen langen Zugdorn aufgesteckt, der je nach Anwendung einen kegeligen, kugeligen oder flachen Dornkopf besitzt. Blindniete drücken beim Ansetzen mit der Blindnietzange mit dem Kragen auf die zu verbindenden Bauteilen und werden dann durch Ziehen des Dorns befestigt. In der Bauteilbohrung staucht und weitet der Dornkopf beim Durchziehen den Nietschaft auf und reißt dann innerhalb des Niets an einer Sollbruchstelle ab. Damit ist eine feste Pressverbindung hergestellt.